Hinter den Kulissen des Hüfinger Christbaumes
Die Geschichte des Hüfinger Christbaums reicht Jahrzehnte zurück. Der ca. 15-20 Meter hohe Baum wird jährlich mit rund 70 Lichterketten geschmückt. Insgesamt sind dies etwa 1300 „Kerzen“.

Aber wie kommen eigentlich die Lichter an den Baum?
Georg Bader, Elektriker bei der Firma Vetter in Hüfingen war, gemeinsam mit Bruno Bäurer, Mitarbeiter der damaligen Stadtwerke, danach EV-Baar und der jetzigen ESB, für die Anbringung der Lichterketten zuständig. Seit 1982 schmückten die beiden, als ein eingespieltes Team, den Christbaum. Um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, wurden Interviews mit Georg Bader und Bruno Bäurer geführt.
„Wie kamen Sie zu diesem außergewöhnlichen Job, den Hüfinger Christbaum zu schmücken?“
Die Stadt Hüfingen beauftragte das damalige städtische E-Werk unter Leitung von Siegfried Hall, später Bernhard Gail, gemeinsam mit der Firma Vetter, den Hüfinger Christbaum mit Lichtern zu schmücken.“
„Hat der Hüfinger Christbaum sich in den letzten 30 Jahren verändert?“
Ja da hat sich so einiges verändert. Der Baum ist um ca. fünf Meter gewachsen. Früher war so eine Größe nicht möglich, da wir noch keine technischen Hilfsmittel hatten. Mit einer Leiter mussten wir den Christbaum schmücken. Aufgrund des Hubsteigers, der heute verwendet wird, ist eine Größe von 15 bis 20 Meter realisierbar. Auch die Anzahl der Lichter ist von 800 Lichtern auf 1300 gestiegen. 2014 wurde aus Kostengründen auf LED umgestellt.
„Wie haben Sie es geschafft, dass der Baum jedes Jahr in seinem Lichterglanz erstrahlt?“
Der Förster sucht im städtischen Wald einen passenden Baum aus. Früher war das Peter Marx, heute ist es Andreas Wolf. Die Waldarbeiter sägen den Baum ab. Der Bauhof, unter Aufsicht des Forstwarts, transportiert diesen und stellt mit Hilfe eines Krans den Baum auf dem Rathausplatz auf. Unsere Aufgabe ist es dann, die fehlenden Äste nachträglich einzusetzen, damit der Baum seine ausgewogene Form erhält. An der Spitze beginnend werden die Äste mit Kerzen bestückt. Nach der Verdrahtung der Lichterketten wird der Baum an den Stromanschlusses des Hüfinger Rathauses angeschlossen.
„Wie lange dauert die Arbeit am Christbaum?“
Je nach Größe und Beschaffenheit sind es ca. 4-5 ganze Arbeitstage.
„Kam es auch schon zu Problemen, sodass der Baum nicht pünktlich zum Adventsbeginn fertig geworden ist?“
Nein, zum Glück nicht. Wenn es zeitliche Engpässe gab, mussten wir eben auch an einem Samstag arbeiten.
„Wie haben Sie sich gegen Wind und Wetter geschützt?“
Die Winter waren früher um einiges kälter. Es gab mehr Schnee und natürlich auch Regen. Bis zu zwei Mal am Tag mussten wir bei schlechtem Wetter die nassen Klamotten gegen trockene austauschen. Eine Anwohnerin hat uns sogar aus Mitleid eine Zipfelmütze geschenkt.
Ein absolutes Highlight war natürlich die Verpflegung durch die Mitarbeiter des Rathauses. Mit dem Steiger schwenkten wir rüber zum Rathaus. Durch das Fenster im dritten Stock wurde uns Kaffee, Punsch oder Glühwein ausgeschenkt.
„Wie wird der Baum wieder abgebaut?“
Nach Drei-König wird der Baum wieder abgebaut. Die Lichterkette wird entfernt. Der Bauhof entsorgt den Baum dann fachgerecht für die städtische Hackschnitzelanlage.
„Wer hat jetzt die ehrenvolle Aufgabe den Hüfinger Christbaum mit 1300 Lichtern zu schmücken?“
Seit 2016 übernimmt das die ESB in Blumberg, im Auftrag der Stadt Hüfingen. Bruno Bäurer, welcher seit 1982 den Christbaum schmückte, macht dies nun gemeinsam mit Robert Fuhrer.
Die Stadt Hüfingen bedankt sich bei Georg Bader und Bruno Bäurer, sowie bei allen Helfern, die durch viel Engagement den Hüfinger Christbaum in den zurückliegenden Jahren weit über die Grenzen von Hüfingen hinaus bekannt gemacht haben.